ist Verena Dieners Sieg in Wirklichkeit Ueli Maurers Niederlage?
Angesichts der regenbogenbreiten Unterstützung, die Verena Diener von den Grünen über die SP bis zur FDP genoss, darf man sich wohl fragen, ob ihre Wahl nicht eher der Verhinderung von Ueli Maurer (und/oder Ulrich Schlüer?) galt. Meine obligate Analyse zum zweiten Wahlgang der Zürcher Ständeratswahlen ist hier publiziert. Der Tages-Anzeiger berichtet - und die NZZ weiss es aufgrund einer einigermassen naiven Milchmädchenrechnung besser.. . Ein vergleichender Performancetest des NZZ-Modells findet sich hier. Die in der Analyse der Flughafenabstimmung erwähnte "Fuhrer- bzw. ZFI-Banane", die sich von Weiach bis nach Turbenthal durch Zürich Nord zieht, findet sich im übrigen in meiner Kantonsratswahlpräsentation.
Wahlverwandtschaften im Zürcher Parteiengefüge
Die Panaschierstatistik verletzt zwar nicht das Wahlgeheimnis, wie ein naiver Kommentator des unten erwähnten NZZ-Artikels behauptete - aber der unbekannte Stimmbürger, bzw. dessen Wahlverhalten wird erstmals nach dem Urnengang ein kleines bisschen transparenter. Meine vertiefte Analyse der Zürcher Daten zeigt nicht nur den aktuellen Ist-Zustand, sondern auch die Entwicklungen der vergangenen acht Jahre. Dem sehr eiligen Leser sei der Appetizer in der NZZ vom 2.11.2007 oder die gelungene Zusammenfassung im Zürcher Oberländer empfohlen - womit er sich aber doch einiges entgehen lässt.
Die Ständeratswahlen vom Oktober 2007 im Kanton Zürich - Eine Analyse
Die Ständeratswahlen sind im Kanton Zürich noch nicht ausgestanden - es gibt einen zweiten Wahlgang im November. Umso mehr interessieren die Resultate des ersten vom 21. Oktober 2007. Eine erste Analyse findet sich hier. Um begründete Mutmassungen darüber anzustellen, wer (Parteiwähler) denn nun am letzten Sonntag wen (die Ständeratskandidaten) gewählt haben könnte, wird mein Hochrechnungsverfahren für die Proporzwahlen auf diese beiden gleichzeitig stattfindenden Wahlgänge angewendet - meines Wissens eine Novität. Da es sich um ein Experiment handelt, ist konstruktive Kritik, auch von methodisch-sozialwissenschaftlicher Seite sehr erwünscht!
Die Tabellengrafik 2 auf Seite 4 der Publikation hat bei einigen ersten Gesprächspartnern Verwunderung ausgelöst: Wie kann es sein, dass Ueli Maurer mehr als 50% der Stimmen der SVP erhält, obschon er nicht zweimal auf den Wahlzettel geschrieben werden konnte? Des Rätsels Lösung ist einfach. Zwar konnte kein SVP-Wähler Maurer zweimal auf seinen Zettel schreiben, ohne diesen ungültig zum machen - aber es war auch niemand gezwungen, jemand anders aufzuführen. Die zweite Zeile kann auch leer bleiben. Entsprechend kann im Total auch mehr als die Hälfte der von SVP-Wählern abgegebenen Stimmen an Ueli Maurer gehen. Würden im Extremfall alle SVP-Wähler ausschliesslich Maurer wählen, und die zweite Zeile leer lassen, betrüge der Anteil sogar 100 %!
Erfolgreiche Wahlhochrechnungen zum II
Auch bei den Stände- und Nationalratswahlen im Kanton Zürich wurde hochgerechnet. Mit Erfolg: Die Hochrechnung der Ständeratswahlen nahm um 12:20 die wesentlichen Merkmale des Schlussresultats vorweg - die knappe Wahl Felix Gutzwillers ebenso wie die Rangfolge der übrigen relevanten Kandidierenden. Bei den Nationalratswahlen wurden die wichtigen Tendenzen bei den Wähleranteilen bereits um 16:00 deutlich, die erste Sitzverteilungshochrechnung von 17:10 musste nur bei einem Sitz - er wechselte von der SVP zu den Grünen - um 21 Uhr korrigiert werden. Nicht ganz so erfolgreich waren die Hochrechner des Fernsehens. Erstens kamen sie eine Stunde später und zweitens waren ihre Sitzhochrechnung auch um 21 Uhr noch daneben. Die Hochrechnung war auch Gegenstand eines Artikels im Tages-Anzeiger tags darauf. Als "wahren Wahlsieger" sehe ich mich selber nicht - und auch nicht wirklich als kantonalen "Beamten". Ob der ironisch-sarkastische Ton des Artikels mit seinen Seitenhieben auf die zahlen- und newsgeilen elektronischen Medien - ist der TA nicht auch längst eins? - wirklich gerechtfertigt ist, lasse ich dahingestellt. Immerhin waren auch manche Printmedien spätnachts froh darüber, Hochrechnungsresultate für die Sitzverteilung der Zürcher Nationalratsdelegation zu haben, die nächstentags nicht dementiert werden mussten. Was mir an Lukas Häuptlis TA-Artikel hingegen sehr gefällt, ist die versteckte, versmässige Allusion an Göthens Faust (II,3:1) im Titel: bewundert viel, und viel gescholten, Helena...
Baden-Württemberg und Zürich: Die wirtschaftlichen Beziehungen
Über die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den benachbarten Grossräumen und deren Entwicklung in den vergangenen Jahren gibt statistik.info 11/2007 Auskunft. Die Studie wurde aus Anlass des 5. Unternehmerforums in Stuttgart am 20.7. 2007 präsentiert . Ein Artikel im Tages-Anzeiger dazu findet sich hier.
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