Die Einkommens- und Vermögensverhältnisse der Altersgruppen und Generationen - die Zürcher Steuerdaten zeigen, wie es sich damit verhält. Online als: "Einkommen und Vermögen im Lebenszyklus: Eine Analyse der Zürcher Staatssteuerstatistiken 1991-2003" (statistik.info 1/2006). Zitiert u.a. in der Bilanz (10/06), im Tages-Anzeiger (22.4.2006); aber auch in der im Juni 2006 erschienenen avenir suisse-Studie "l'or gris - comment, grâce aux seniors renforcer l'économie en général et l'AVS en particulier" von Marc Comina wurden die Aussagen dieser Studie, insbesondere zu den Einkommens- und Vermögensverhältnissen der Rentner und ihrer Entwicklung in den vergangenen 15 Jahren ausführlich diskutiert. Auch die aktuelle Studie des Bundesamts für Sozialversicherung zur Lage der Rentner, deren Entstehung ich in einer Expertengruppe begleitete, bezieht sich darauf. Sie erweitert zwar die Datenbasis, indem auch noch eine Reihe weiterer Kantone einbezogen wird, blendet aber Entwicklungsaspekte aus, die ich gerade bei dieser Fragestellung für besonders wichtig halte. Was den individuellen "financial life-cycle" angeht, bleibt hierzulande noch viel zu tun. Auch François Höpflinger bezieht sich in seinem Übersichtsartikel zur wirtschaftlichen Lage der Rentner von 2009 noch ausgiebig auf meine Publikation. Und sie ist nicht unterzukriegen: auch die Verfasser eines deutschen Forschungskonzepts zur Reichtumsberichterstattung von 2013 behaupten noch, dass im gesamten deutschsprachigen Raum lediglich Moser (2006) die Lage bezüglich der Persistenz individueller und kollektiver Vermögen im Nachbarland Schweiz thematisiere.

Die Vorgängerpublikation "Alter, Einkommen und Vermögen" (statistik.info 23/2002), die auf den Daten von 1999 beruhte, wurde von Markus Schneider in seinen Weltwoche-Artikeln vom 1.12.2004   und  5.1.2006; im Tages-Anzeiger  (17.4.2004),  im Lausanner Wochenmagazin L'Hebdo  (6. 8. 2006) aber auch Steinmanns und Telsers Buch zu den Gesundheitskosten in der alternden Gesellschaft  zitiert.

Der Vergleich der Staatssteuerdaten von 1991 bis 2003 zeigt, wie sich die Haushaltsfinanzen im Lebenszyklus entwickeln. Der Eintritt ins Erwerbsleben bei den unter 30-Jährigen ist mit einer starken Einkommenszunahme verbunden. Danach wachsen die Einkommen der Mehrpersonenhaushalte, während jene der Alleinstehenden stagnieren. Die Pensionierung verringert die Einkommen, im folgenden Rentenalter verändern sie sich aber kaum mehr. Die steuerliche Vermögensbildung ist stark auf den Lebensabschnitt zwischen 50 und 65 konzentriert: Dann sind einerseits die verfügbaren Einkommen, zumal bei den Mehrpersonenhaushalten, am höchsten, andererseits wird in diesem Alter auch häufig geerbt. Nach der Pensionierung muss der Durchschnittsrentner sein Vermögen nicht verzehren - was freilich auch der günstigen Entwicklung der Kapitalmärkte in den 1990er Jahren mitzuverdanken ist. Diese lebenszyklischen Entwicklungen werden überlagert durch strukturelle, generationenbezogene Trends. Die Einkommen gleichaltriger junger Haushalte haben in den vergangenen 15 Jahren abgenommen: die längere Ausbildung verzögert den Eintritt ins Berufsleben zunehmend. Das Medianeinkommen der mittleren Generationen stagnierte, jenes der Rentner erhöhte sich hingegen von Generation zu Generation.