Meine Interpretation der Resultate der "historischen" Abstimmung zur Ausdehnung der Personenfreizügigkeit und zur Abschaffung der Pauschalsteuer zeigt zweierlei: Die Haltung zur Personenfreizügigkeit ist wahrscheinlich nach wie vor durch die ideologische Brille bestimmt und nicht durch die persönliche Betroffenheit durch die schwächelnde Konjunktur. Geht es hingegen um Steuerprivilegien für die Superreichen kann der  Blick aufs eigene, vergleichweise leere Portemonnaie politischen Werthaltungen auch in die Quere kommen. Die winzige Alternative Liste hat einen exzellenten Riecher für ein Privileg ohne Lobby gehabt ....

Über die Möglichkeit der Pauschalbesteuerung wird im November 2014 gesamtschweizerisch befunden, was den Tages-Anzeiger veranlasste meine bereits etwas angejahrten Überlegungen wieder hervorzukramen (20.10.2014). Ob die Linke damit, wie im Kanton Zürich nun endlich, endlich einmal punkten kann, ist meiner Meinung nach offen. Im Kanton Zürich waren die Steuersubstratsverluste - wenn überhaupt nachweisbar - zwar Peanuts. Ich bin gespannt auf die Entscheidung der Romandie, wo die Hörner des Dilemmas viel  spitzer sind als hierzulande: Man ist gleichzeitig etliches linker -  aber von den Steuererträgen der Privilegierten auch viel stärker abhängig....