Die Akzeptanz von Fluglärm - eine Analyse
Die Fairfluginitiative wurde zwar gründlich verworfen - offenbar war die überwältigende Mehrheit der Kantonsbevölkerung der Meinung, die negativen Externalitäten der internationalen Verkehrsanbindung Zürichs seien, so wie sie gegenwärtig sind, gerade richtig verteilt - Einige waren es aber sehr dezidiert nicht, und man muss nicht fragen, wo sie wohnen. Meine Analyse der Abstimmungsresultate vom 27.9. 2009 versucht die Zustimmung zur Initiative mit einem statistischen Modell zu erklären. Bevor ich's vergesse: die IV-Finanzierungsvorlage wird natürlich auch abgehandelt (siehe NZZ online, bzw. sda vom 1.10.2009)
Drei etwas merkwürdige Abstimmungen...
Ich glaube, mittlerweile ein ganz brauchbares Strickmuster für die Analyse von Urnengängen gleich welcher Art entwickelt zu haben: Meine Analyse der Abstimmungen vom 17.5.2009 zeigt, dass die Komplementärmedizin eigentlich kein politisches Thema ist, dass bei einer Zweckallianz zwischen Links und Rechts oft die Mitte lacht - und schliesslich auch, dass der handfeste eigene Vorteil auch in der kantonalen Politik manchmal eine entscheidende Rolle spielt. Öffentliche Güter sind ja nicht zuletzt deshalb so beliebt, weil sie letztlich privat sind.
Personenfreizügigkeit und Pauschalsteuerabschaffung
Meine Interpretation der Resultate der "historischen" Abstimmung zur Ausdehnung der Personenfreizügigkeit und zur Abschaffung der Pauschalsteuer zeigt zweierlei: Die Haltung zur Personenfreizügigkeit ist wahrscheinlich nach wie vor durch die ideologische Brille bestimmt und nicht durch die persönliche Betroffenheit durch die schwächelnde Konjunktur. Geht es hingegen um Steuerprivilegien für die Superreichen kann der Blick aufs eigene, vergleichweise leere Portemonnaie politischen Werthaltungen auch in die Quere kommen. Die winzige Alternative Liste hat einen exzellenten Riecher für ein Privileg ohne Lobby gehabt ....
Über die Möglichkeit der Pauschalbesteuerung wird im November 2014 gesamtschweizerisch befunden, was den Tages-Anzeiger veranlasste meine bereits etwas angejahrten Überlegungen wieder hervorzukramen (20.10.2014). Ob die Linke damit, wie im Kanton Zürich nun endlich, endlich einmal punkten kann, ist meiner Meinung nach offen. Im Kanton Zürich waren die Steuersubstratsverluste - wenn überhaupt nachweisbar - zwar Peanuts. Ich bin gespannt auf die Entscheidung der Romandie, wo die Hörner des Dilemmas viel spitzer sind als hierzulande: Man ist gleichzeitig etliches linker - aber von den Steuererträgen der Privilegierten auch viel stärker abhängig....
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