das neue Proporzwahlsystem im Kanton Zürich: Pukelsheim-Effekte
Der Kanton Zürich hat ein neues Wahlsystem, das in den Kantonsratswahlen 2007 erstmals auf gesamtkantonaler Ebene angewendet wird. Die Stadt Zürich hat in den Gemeinderatswahlen 2006 bereits die Probe auf's Exempel gemacht. Meine Einschätzung des Effekts des Systemwechsels von Hagenbach-Bischof zum doppeltproportionalem Zuteilungssystem - kurz nach dessen Proponenten, einem Augsburger Mathematikprofessor Pukelsheim genannt - wird im Tages-Anzeiger vom 13. 2. 2006 und im Blick desselben Datums erörtert. Meine Einschätzung war allerdings kontrovers: gemäss Daniel Bochsler von der UNI Genf (Tages-Anzeiger vom 16.2.2006) wären die Grünen wider Erwarten sogar die Verlierer des Systemwechsels gewesen, der kleineren Parteien zugutekommen sollte und den sie mit ihrer Bundesgerichtsklage auch initiiert hatten. Zumindest gilt dies, wenn man - einigermassen realitätsfern - annimmt, die Alt-Grünen wären unter Hagenbach-Bischof mit den Grün-Liberalen (die an der 5%-Hürde scheiterten) eine Listenverbindung eingegangen ....
Politik im Kanton Zürich
Die Zürcher Politik im Nachgang der letzten - und im Vorfeld der nächsten Wahlen. Die Pflichtlektüre für Politiker und politisch Interessierte gleichermassen. Eine synthetische Übersicht, die Wahl- und Abstimmungsresultate ebenso einbezieht wie die Repräsentativbefragung SELECTS. Online als: Politik im Kanton Zürich: eine Synthese (statistik.info 15/2005). Die Publikation liegt zwei Artikeln in der NZZ (vom 23.2.07 und 26.2.07) zugrunde. Ein schwaches NZZ-Echo schallt auch noch vier Jahre später (22.7.09 ). Beim erscheinen wurde sie unter anderm im Tages-Anzeiger vom 21.5.2005 und der NZZ vom 20.7.2005 ausgiebig besprochen; die Vorgängerpublikation "Eine politische Anatomie des Kantons Zürich" (statistik.info 11/2001) fand als Grundlage für Kommentare zur Zürcher Politik breite Verwendung (siehe z.B. Tages-Anzeiger vom 21.10.2003)
Waldsterben und Tschernobyl - zwei Schlüsselereignisse der Umweltdiskussion
Das Waldsterben und der Reaktorunfall in Tschernobyl prägten die Umwelt- und Risikodiskussion der 1980er Jahre - und die politische Sozialisation einer ganzen Generation bis heute spürbar. Meine Beiträge zu einem gemeinsam mit Manuel Eisner und Nicole Graf verfassten, im Seismo Verlag unter dem Titel "Risikodiskurse - Die Dynamik öffentlicher Debatten über Umwelt- und Risikoprobleme in der Schweiz" 2002 erschienenen Buch finden sich hier. Sie zeigen, wie öffentliche Diskussionen über derartige Themen im Wechselspiel zwischen Wissenschaft, Politik und medialer Öffentlichkeit ablaufen - und wie Probleme entstehen und auch wieder verschwinden können. Der Versuch einer sozialwissenschaftlich empirisch-wertfreien Rekonstruktion der "Problemkarriere" des Waldsterbens wurde nicht überall goutiert - wie eine kritische Rezension zeigt.
Seite 25 von 26