Die Parteiwählerschaften im Kanton Zürich
Wer wählte 2007 wen im Kanton Zürich? Welches soziale Profil hatte der SP-, der FDP-, der SVP-Wähler? Wie waren sie politisch positioniert? Das sind zwar nicht die Fragen, die momentan interessieren, denn lieber wüsste man natürlich, wer nächstes Jahr wen wählen wird. Weil die Zeiteinheit, in der sich wesentliche Veränderungen der Parteienlandschaft hierzulande bemessen, aber eher Jahrzehnte als Jahre sind, ist die Antwort auf erstere Fragen gegenwärtig noch immer eine der besten auf die letztere. Meine aktuelle Publikation zum Thema versucht sie zu beantworten. Offenbar beschäftigt sie auch "das Volk" - wie die zahlreichen Reaktionen auf den TA-Online-Artikel vom 21.9.2010 beweisen. Und die Zürcher CVP beruft sich stolz darauf...
Initiative und Gegenvorschlag als natürliches Experiment
Kommen eine Initiative und ein dazugehöriger Gegenvorschlag zur Abstimmung, so findet eigentlich so etwas wie ein kleines natürliches Experiment statt. Meist handelt es sich ja beim Gegenvorschlag um eine mehr oder weniger stark modifizierte Version der Initiative, von der man hofft, dass sie, mehrheitsfähig, letztere verhindert, und gleichzeitig das Thema ad acta legt. Man stimmt also über zwei sehr ähnliche Vorlagen gleichzeitig ab. Weil am 13.6.2010 nichts von der Kinderbetreuungsinitiative und dem dazugehörigen Gegenvorschlag ablenken konnte, hab ich mir die Sache mal genauer angeschaut. Die Resultate sind in "'Kinderbetreuung Ja' - aber mit Vorbehalten (statistik.info 5/10) zu finden.
Rentenpolitik im Zeichen frommer Wünsche
Meine Analyse der Resultate vom 7.3.2010 legt nahe, dass der Entscheid mit Blick aufs Portemonnaie gefällt wurde: Je weniger da drin ist, desto grösser die Neigung Nein zu sagen. Ob dieser intensive sozusagen gesamtschweizerische-kollektive Wunsch, dass der selbst geäufnete kleine Hort unangetastet bleibe und seinen Zins abwerfe, in Erfüllung geht? Man wird sehen. Irgendwie hat man den Eindruck, dass die naive Vorstellung, dass hier jeder, unabhängig von den andern, sein eigenes Eichhörnchen sei, noch immer weit verbreitet ist - man hat das BVG seinerzeit ja auch mit dem Argument verkauft, dass hier nicht wie bei der AHV umgelegt würde. Bloss ist Geld, dass man in dreissig Jahren bekommen soll, nie dasselbe.
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