Wie, warum und wo wächst der Kanton Zürich?
Am Zürcher Gemeindeforum 2021 des kantonalen Gemeindeamts, einer alljährlichen Veranstaltung für Gemeindevertreter aus allen Ecken des Kantons, hatte ich Gelegenheit für einmal mit dem grossen Pinsel zu Werke zu gehen: mein Referat "Wie, warum und wo wächst der Kanton Zürich" versuchte diese Fragen in der gesetzten Frist von knappen zwanzig Minuten zu beantworten:
Bodenpreise als Spiegel unserer Präferenzen: Ein Modell
Der "Preis des Bodens: ein hedonisches Modell der Wohnbaulandpreise im Kanton Zürich" ist zwar nicht mein erster aber ganz bestimmt mein gründlichster Versuch, die Landpreisbildung im Kanton Zürich zu erklären. Das Thema ist faszinierend: denn letztlich spiegeln die Landpreise die aggregierten Wohnlagepräferenzen der Nachfrager - d.h. von uns allen. Die Komplexität und Multidimensionalität der Präferenzstruktur für die zumeist ziemlich wichtige Entscheidung über die Wahl der Lage des eigenen Nachtlagers im Raum macht auch die Modellierung der Landpreise zu einem äusserst vielseitigen Abenteuer: Daten aus den unterschiedlichsten Quellen müssen aufbereitet - unterschiedliche Spezifikationen getestet - eine Synthese in Form einer einfachen Gleichung gefunden werden, die unter dem Strich wenn nicht wahr, so doch zumindest nützlich ist.
Das ist auch technisch anspruchsvoll, denn es gilt alle Register zu ziehen; vom 32´ Register der Topografie über die Tromba der Fahrzeit nach Zürich bis zu Schalmei des Steuerfusses... Glücklicherweise gibt es heute eine Orgel, auf der sie alle verfügbar sind: R. Eine Präsentation an den Schweizer Statistiktagen 2017 in der Karthause Ittingen "One tool to rule them all - R als statistisches Sackmesser" gibt einen Überblick über technologische Aspekte der Modellproduktion.
Variationen zum Modalsplit der Mobilität
"Höherer ÖV-Anteil - aber auch mehr Verkehr" - Mein kurzer Beitrag zur "Zürcher UmweltPraxis" (Nr. 57; Juli 2009) ergänzt und amplifiziert die Schlussfolgerungen der Originalpublikation zum Zürcher Verkehrsverhalten vom vergangenen Jahr. Achtung: In der gedruckten Version hat sich in der Grafik S. 29 ein sinnstörender Fehler eingeschlichen (vertauschte Farben und Legenden). Die obige online-Version ist aber mittlerweile korrigiert.
alltägliches Verkehrsverhalten unter der Lupe
Ohne die Option einer beinahe unbegrenzten, im Vergleich zu früher fast kostenlosen Mobilität für jedermann, wäre eine moderne postindustrielle Gesellschaft wie die Unsrige undenkbar. Sie erweitert den Erfahrungshorizont des Individuums, sie erlaubt die räumliche Trennung der Lebensbereiche, von Arbeits- und Wohnort zumal - sie ist aber auch die conditio sine qua non unseres Siedlungsbreis. Meine Studie zum Zürcher Verkehrsverhalten "Öffentliche oder private Mobilität" analysiert Entwicklungen und aktuelle Strukturen des Mobilitätsverhaltens im Einzugsgebiet der Metropole Zürich auf der Grundlage des Mikrozensus Verkehr (wie bereits vor fünf Jahren einmal). Aufschlussreich sind die (Mehrzahl der) Leserkommentare zum Tages-Anzeiger Artikel dazu (6.12.2008): Denn in ihrer zumeist unreflektierten Anspruchshaltung bestätigen sie meine Vermutung (siehe das Fazit der Studie), dass eine wesentliche Verminderung des Mobilitätsvolumens, oder zumindest eine erhebliche Verlagerung auf den weniger ressourcenintensiven ÖV sehr unwahrscheinlich ist ohne einen kräftigen exogenen Schock, der die Kosten der fossilenergiegetriebenen Individualmobilität massiv und schmerzhaft erhöht. Gutes Zureden und schnellere Bahnen helfen da gar nichts. Wie jedes günstige Aktionsangebot wird auch dieses selbstverständlich genutzt: Aber eben weitgehend zusätzlich; nicht, wie man gehofft hat, alternativ.
Bodenpreismodelle für den Kanton Zürich
Zur Abwechslung etwas Methodisches - ein Mixed-effects Modell der kommunalen Baulandpreise im Kanton Zürich. Die ausführliche Publikation zum Wie und Weshalb dieser Modellierungsstrategie ist nun als statistik.info 1/2008 erschienen und die modellierte Bodenpreisentwicklung seit 1974 kann für alle Gemeinden online abgefragt werden (siehe dazu auch den Artikel im Tages-Anzeiger vom 18.2.2008). Das Modell habe ich an zwei Tagungen auch präsentiert (auf englisch) und zur Diskussion gestellt: an den Schweizer Statistiktagen 2006 und am International Symposium on Hedonic Methods in Real Estate in Genf am 27. Juni 2007 - obschon mein Modell an sich nur sehr rudimentäre hedonische Elemente enthält. Wer sich für vertieft für die Hedonik des Zürcher Bodenmarktes interesssiert, der sollte die ZKB-Studie "Wertvoller Boden" zu Rate ziehen, an der ich auch mitgeschrieben habe. Update 2017: Ein aktuelles hedonisches Modell der Zürcher Bodenpreise habe ich 2017 publiziert - "der Preis des Bodens" Ein hedonisches Modell der Wohnbaulandpreise im Kanton Zürich.
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