Die zukünftige Zürcher Nationalratsdelegation
Meine "Prognose" für den Ausgang der Nationalratswahl 2011 im Kanton Zürich war in der NZZ vom 17.9.2011 zu lesen. Auf vielseitigen Wunsch folgend etwas ausführlicher die Überlegungen, welche hinter meiner Einschätzung der Sitzverluste und -gewinne der Parteien stehen.
Die Zürcher Ständeratswahlen im Rückspiegel
oder: Was taugen ökologische Inferenzverfahren in der n x n Praxis des schweizerischen politanalytischen Alltags? Das ist eine Frage, die mich schon lange interessiert. Denn zünftige Befragungsdaten kommen meist zu spät, sind teuer und entsprechend meist auch nur in homoeopathischen Dosen verfügbar. Aggregatsdatenmaterial hingegen - der schweizerische Wahl- und Abstimmungskalender schüttet ein wahres Füllhorn davon aus, und erst noch ganz gratis! Schön wäre es, wenn sich zumindest gewisse Fragen bezüglich des Wählerverhaltens bereits auf dieser Grundlage klären liessen. Die Zürcher Ständeratswahlen vom vergangenen Oktober sind ein geeigneter Testfall für eine Evaluation, denn dazu gibt es nun seit kurzem auch Befragungsdaten - die selects -, die sich, entsprechend aufbereitet 1:1 mit meiner damaligen Analyse vergleichen lassen. Das Resultat liest sich als statistik.info 04/08 hier.
Kein Tag für die SVP
Auch das Zürcher Stimmvolk hat den Stab über die beiden SVP-Initiativen -zum Einbürgerungsrecht und der Eindämmung der sogenannten Behördenpropaganda- gebrochen. Und auch der dritten Vorlage, dem Verfassungsartikel über das Krankenversicherungswesen ging es nicht viel besser. Wie gewohnt haben wir die Resultate analysiert. Überraschendes ist dabei nicht herausgekommen - Frappant ist vielmehr, wie hochordentlich das Stimmverhalten der Zürcher letzlich in den meisten Fällen ist. Das ist zwar schlecht für den News-Wert der Analyse, aber gut für die Hochrechnung. Es bedeutet nämlich, dass das Schlussresultat, mit der richtigen Methode, bis auf wenige Zentelsprozentpunkte genau prognostiziert werden kann, wenn kaum ein Fünftel der Stimmzettel ausgezählt sind. Eigentlich sogar schon früher - aber vor Urnenschluss dürfen wir es noch nicht sagen.
Wirklich weltbewegend waren sie...
... ja nicht, die beiden kantonalen Vorlagen, die am letzten Septemberwochenende 2008 zur Abstimmung kamen. Immerhin galt es mit all den Alternativen, Gegenvorschlägen und - erstmals relevanten - Stichfragen nicht weniger als sechs Resultate zu interpretieren. Mein Versuch dazu findet sich hier. Zu den treuen Lesern scheint auch der Verfasser des Weiacherblogs zu gehören; ein Echo aus dem Zürcher Unterland, das ich sehr erfreulich finde.
Eine Punktlandung im Instrumentenflug
Die Hochrechnung zur kantonalzürcherischen Regierungsratsersatzwahl vom 29. 11. 2009 demonstriert mehrerlei: Vergangenheit und Zukunft hängen doch irgendwie miteinander zusammen. Es ist hier nicht abwegig, mit Dick Cheney von "known unknowns" zu sprechen - und sei es nur wenige Stunden im voraus. Weiss man nämlich, wie sich die Wähler in Zwerggemeinden wie Knonau, Truttikon, Berg am Irchel, Rifferswil etc. entschieden haben, so weiss man auch ziemlich genau, was der "Chreis Cheib" in Zürich von Ernst Stocker und Daniel Jositsch halten wird - obwohl die dort um zwölf noch längst nicht ausgezählt haben. Das Geheimnis heisst Methode.
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